Geschäftsbericht der Sparda-Bank Augsburg eG
42 Der Lagebericht für das Geschäftsjahr 2017 der Sparda-Bank Augsburg eG I. Wirtschaftsbericht 1. Entwicklung der Gesamtwirtschaft und der Kreditgenossenschaften Der bereits seit dem Jahr 2013 andauernde Konjunkturaufschwung in Deutschland schritt in 2017 weiter voran und führte erneut zu einem überdurchschnittlichen gesamtwirtschaftlichen Wachstum. Das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt (BIP) legte nach ersten amtlichen Schätzungen gegenüber dem Vorjahr um 2,2% zu und expandierte damit noch etwas stärker als in 2016. Insgesamt erfuhr das preis‑, kalender‑ und saisonbereinigte BIP im bisherigen Verlauf des Aufschwungs und auch in 2017 von Quartal zu Quartal nur relativ geringe Schwankungen. Haupttreiber des gesamtwirtschaftlichen Wachstums waren in 2017 abermals die staatlichen und privaten Konsumausgaben. Angesichts der unvermindert günstigen Arbeitsmarkt‑ und Lohnentwicklung sowie der nach wie vor lediglich moderaten Teuerung der Verbraucherpreise erhöhten die privaten Haushalte ihre Ausgaben ähnlich deutlich wie in 2016. Befördert wurde der private Verbrauch zudem durch die im Rahmen der Flüchtlingsmigration ausgeweiteten staatlichen Transferzahlungen und merkliche Anhebung der Altersrenten vom Vorjahr, die erst 2017 voll wirkte. Die Exporte der deutschen Wirtschaft expandierten stärker als im Vorjahr. Maßgeblich hierfür waren unter anderem die Warenausfuhren in die Partnerländer des Euroraums, die im Zuge der konjunkturellen Festigung des Währungsraums deutlich zunahmen. Die Ausfuhren in die USA wurden dagegen durch die zeitweilige Aufwertung des Euro‑Wechselkurses gedämpft und auch das Geschäft mit dem Vereinigten Königreich entwickelte sich angesichts des angekündigten harten EU‑Ausstiegs eher schwach. Der öffentliche Gesamthaushalt erzielte 2017 das vierte Jahr in Folge einen Finanzierungsüberschuss. Zwar kam es aufgrund der expansiv ausgerichteten Finanzpolitik und der vom Bundesverfassungsgericht verlangten Rückzahlung der Kernbrennstoffsteuer zu erheblichen Haushaltsbelastungen. Diese Belastungen konnten jedoch weiterhin durch kräftig sprudelnde Steuer‑ und Beitragseinnahmen sowie Einsparungen bei den Zinsausgaben mehr als ausgeglichen werden. Die Verbraucherpreise erfuhren 2017 von der Tendenz her zunächst eine Berg‑ und dann eine Talfahrt. Zu Jahresbeginn stieg die Inflationsrate zeitweise um über 2%. Preistreibend wirkten dabei insbesondere der Wegfall der entlastenden Wirkung des Ölpreisrückgangs vom Winterhalbjahr 2015/2016 sowie die im Zuge schwacher Ernten in Südeuropa zunehmenden Nahrungsmittelpreise. Ab dem Frühsommer sorgten dann aber Faktoren wie die Aufwertung des Euro‑Wechselkurses gegenüber dem US‑Dollar, die Importe tendenziell verbilligt und die zeitweise abnehmenden Ölpreise für den Rückgang der Inflationsrate. Nach Jahren politischer wie auch wirtschaftlicher Unsicherheit besserte sich in 2017 die Stimmung an den Finanzmärkten nachhaltig. Grund hierfür war in erster Linie die Rückkehr eines robusten Wirtschaftswachstums sowohl im Euroraum als auch in den USA. Für die wachsende Zuversicht sorgte dabei vor allem das Wachstum im Euroraum. Die Verunsicherung an den Finanzmärkten im Zuge der Trump‑Präsidentschaft oder der schwierig verlaufenden Brexit‑Verhandlungen hielten sich in Grenzen. Zum Ende des Jahres sorgte noch die rasante Aufwertung der Digitalwährung Bitcoin und anderer Kryptowährungen für Aufsehen.
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